Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie von Mitteleuropa - S. 17

1912 - Regensburg : Manz
Das Alpenvorland. 17 2. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist nur mäßig. Den Geröllboden bedeckt meist nur eine dünne Ackerkrume. Einzelne Teile jedoch, besonders die Gegend um Straubing, enthalten sehr fruchtbaren Boden. Diese wird wegen ihrer reich gesegneten Äcker die Korn- kammer Bayerns genannt. Das Klima ist ziemlich rauh, die Niederschläge sind häufig. Letzterer Umstand bedingt eine große Anzahl von Wiesen, weshalb die Viehzucht eifrig betrieben wird. Die Be- völkerung, links vom Lech Schwaben, rechts Bayern, ist dünn, eine Folge der mäßigen Bodenfruchtbarkeit und des Mangels an Boden- schätzen. Nur am Fuß der Alpen befinden sich einige Braun- kohlenlager. Politisch gehört die Ebene westlich der Jller zu Württemberg, östlich davon zu den bayerischen Kreisen Schwaben, Oberbayern und Niederbayern. 3. Die Hochebene wird durchflössen von der Jller, dem Lech, der Isar und dem Inn und deren Nebenflüssen. Sie eilen in teils nördlicher teils nordöstlicher Richtung der Donau zu, welche die nördliche Grenze der Hochebene bildet. Doch ist mit Ausnahme des Inns keiner dieser Flüsse schiffbar. Denn sie haben ein starkes Gefäll und breite, ungeregelte Betten. In der Eiszeit sind diese von den Gletschern und Gletscherwassern geschaffen und ausgefüllt worden. Heutzutage nimmt ihr Bett zwar nur einen kleinen Teil ihrer weiten Talgründe ein, doch beherrschen sie bei ihrem Ungestüm und zur Zeit des Hochwassers dieses fast ganz. Deshalb halten sich die menschlichen Ansiedelungen fern von den Flüssen. Die Jller entsteht in den Algäuer Alpen aus drei Quellbächen, welche sich im Kessel von Oberstdorf vereinigen, und mündet nach einem gegen Norden gerichteten Laufe bei Ulm. Nahe der Jller liegt Memmingen in fruchtbarer Ebene. Der Lech entspringt in Vorarlberg und bildet seit alters die Grenze zwischen den Schwaben und Bayern. Oberhalb Füssen durch- bricht der reißende Fluß die Kalkalpen und betritt dann die Hoch- ebene. Sein linker Nebenfluß ist die Wertach. Am Lech liegt die Hauptstadt des bayerischen Kreises Schwaben: Augsburg, 102000 Einwohner, eine altberühmte Stadt, einst als Hauptstadt Binde- liziens Augusta Vindelicorum genannt. Die Stadt, welche schon Biedermann, Mitteleuropa. 16. Aufl. o

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 19

1912 - Regensburg : Manz
Das Alpenvorland. 19 Kunstschätzen, sowie an wissenschaftlichen Anstalten.^ Damit im Zu- sammenhang steht die Blüte des Kunsthandwerks und des Knnsthan- dels. M. hat eine Universität und Technische Hochschule. Auch als Jndu- striestadt ist jetzt M. emporgekommen; berühmt sind seine Großbraue- reieu und Maschinenfabriken. In der Nähe von M, sind die Lustschlösser Nymphenburg (Porzellanfabrikation) und Schleißheim. Jsarab- wärts liegt die alte Bischofsstadt Freising mit romanischem Dom. In der Nähe ist die ehemalige Benediktinerabtei Weihenstephan, jetzt Akademie für Landwirtschaft und Brauerei. Weiter abwärts an der Isar liegt die Kreishauptstadt von Niederbayern: Landshut, 25000 E., Mittelpunkt eines ansehnlichen Handels in dem getreide- reichen Kreise. Die stattlichsten Häuser liegen an der breiten, „Alt- stadt" genannten Hauptstraße. Die St. Martinskirche ist bekannt wegen ihres hohen Turmes. Über der Stadt erhebt sich die Burg Traus- nitz, die ehemalige Residenz der Herzoge von Niederbayern. Fluß- abwärts liegen die alten Städte Dingolfing und Landau. Der Inn entspringt in den Graubündener Alpen. Er durch' strömt das hochgelegene Tal Engadin und tritt nach seinem Durch- bruch durch den engen Finstermünzpaß in das Jnntal ein. Nach dem Durchbruch durch die Kalkalpen (bei Kufstein) fließt er in die bayerische Ebene hinaus und mündet bei Passau. Dort ist er breiter als die Donau. Der Hauptzufluß des Inns, die wasserreiche Salzach, fließt zwischen den Tauern und den Salzburger Alpen nach Osten, dann wendet sie sich nach Norden, durchbricht in einem engen Quertal die nördlichen Kalkalpen und betritt die Hochebene, um sich bald darauf mit dem Inn zu vereinigen. Am Inn liegt der Eisenbahnknotenpunkt Rosenheim mit Kgl. * König Ludwig I. (1825—48) errichtete für die Kunstschätze die Museen und erhob München zum Vorort deutscher Kunst. Von den hervorragenden Gebäuden sind besonders zu merken: die Kgl. Residenz (mit der Schatzkammer und der Reichen Kapelle), das Kgl. Hof- und Nationaltheater, die Alte und die Neue Pinakothek (alte und neuere Gemälde), die Glyptothek (antike und moderne Bildwerke), das Bayerische Nationalmuseum, das Deutsche Museum, die Hof- und Staatsbibliothek, die alte Akademie mit reichen naturwissen- schaftlichen Sammlungen, die Akademie der bildenden Künste, das neue Rat- haus, schöne Kirchen in verschiedenen Baustilen, hervorragende Denkmäler. 2*

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 20

1912 - Regensburg : Manz
20 Das Deutsche Reich. Saline, am Ausfluß der Trauu in die Ebene Traunstein, an der Salzach Burg Hausen mit der alten, geräumigen Herzogsburg. 4. Die Donau, zu deren Flußgebiet die Bayerischen Alpen und das Alpenvorland fast ganz gehören, ist der zweitgrößte Strom Europas. Sie entspringt am Schwarzwald aus zwei Quellen, der Brigach und der Brege, durchbricht den Jura und begleitet dann eine Zeit- lang seinen Südabhang. Bei Ulm tritt sie in Bayern ein und durch- fließt es zuerst in nordöstlicher Richtung, dann, abgedrängt durch den Bayerischen Wald, in südöstlicher Richtung bis Passau. Weiter fließt sie durch Österreich, durch die Ungarische und Walachische Tiefebene und mündet in das Schwarze Meer. Bei der württembergischen Stadt Ulm wird sie durch die Jller schiffbar, wenn auch nur für flachere Schiffe. Ulm, 56000 E., ist eine ansehnliche Handels- und Industriestadt und Neichsfestuug. Ulm war im 14. und 15. Jahrh. durch Vermittlung des deutsch italieui- scheu Handels eine reiche nud mächtige Stadt und die Donau ab- wärts gingen die Erzeugnisse ihrer Gewerbtätigkeit auf deu „Ulmer Schachteln" bis Wien und Ungarn. Noch hente zeugen oiele Privat- Häuser und das prächtige gotische Münster mit dem höchsten Kirch- türm der Welt (161 m) von der früheren Blüte der Stadt. In der fruchtbaren Umgebung wird viel Gemüsebau getriebeu. Bis vor Regensburg wird die Donau meist vou niedrigen, sumpsigen Uferstrecken begleitet. Hier liegen (im bayerischen Schwaben) kleinere Städte: Günzburg, Lauingen, Dillingen, Donau- Wörth und Neuburg, einst Hauptstadt der Pfalzgrafschaft Neuburg. Weiter folgt Ingolstadt, 24000 E., starke Festung und Eisen- bahnknotenpunkt. Weiter abwärts durchbricht die Donau den Jura in einem malerischen Engtal. Hier liegt das alte Benediktinerkloster Weltenbnrg und Kelheim mit der nahen Befreiungshalle, einer von König Lndwig I. zum Andenken an die Befreiungskriege erbauten Ruhmeshalle. Von Regensburg abwärts bis Paffau bietet die Donau immer einen schönen Anblick. Links treten die Ausläufer des Bayerischen Waldes oft hart an ihre Ufer, zur Rechten dehnt sich eiue reich ge- seguete Fruchtebene aus, deren Hauptort Straubing, 22000 E., ist. Bei Deggendorf führt die bayerische Waldbahn über die Donau.

4. Geographie von Mitteleuropa - S. 59

1912 - Regensburg : Manz
Das Rheinische Schiefergebirge und die Kölner Bucht. 59 der Römerzeit. Von solchen ist am besten erhalten die Porta nigra sein römisches Stadttor) und die Moselbrücke; auch sieht man Trüm- mer des römischen Kaiserpalastes, römischer Bäder (Thermen) sowie des Amphitheaters. Trier ist auch ein Hauptsitz des Weinhandels. Von Zzurg Mheinstein. Cäsar bezwungen). Die römische Stadt Colonia Augusta Treverorum wurde wahrscheinlich von Augustus gegründet und war bis zum Ende des 4. Jahrh. mehrfach Residenz römischer Kaiser. Im I. 328 war Agricius erster Bischof von Trier. Fast 1500 Jahre lang blieb Trier ununterbrochen Sitz der Bischöfe, Erzbischöfe und Kurfürsten.

5. Geographie von Mitteleuropa - S. 18

1912 - Regensburg : Manz
18 Das Deutsche Reich. im 1. Jahrhundert uach Christus als ein großer Handelsplatz ge- schildert wird, verdankte ihren frühen Aufschwung der Lage an der Handelsstraße zwischen Italien und dem Norden (Verona über Tirols am Lech abwärts, Donauwörth, Nürnberg, Leipzig). Zu dem Handel gesellte sich das Gewerbe, namentlich die Weberei und kunstvolle Me- tallarbeiten. Außerdem war die Stadt ein Geldplatz ersten Ranges. Die Augsburger Kaufleute, unter denen die Fugger und die Welser hervorragten, beherrschten den Geldverkehr von und nach Italien fast vollständig. Denkwürdige Gebäude, wie der Dom, das Rathaus, der Fuggerpalast, die St. Ulrichskirche, sowie schöne Brunnen erin- nern noch an die Blüte vor dem Dreißigjährigen Kriege. Auch heut- zutage ist Augsburg eine bedeutende Handels- und Fabrikstadt (Webe- reien, Spinnereien, Maschinen). An der Wertach liegt Kaufbeuren in fruchtbarer Gegend, ehe- malige Reichsstadt, mit bedeutender Fabriktätigkeit. Die Isar (= die reißende) kommt vom Karwendelgebirge in Tirol, läuft zuerst nördlich, dann nordöstlich und mündet unweit Deggendorf. Sie empfängt in den Alpen den Abfluß des Achen- sees und des Walchensees, bei Wolfratshausen die Loisach, welche durch den Kochelsee fließt, bei Moosburg die Amper. Ziemlich in der Mitte der bayerischen Hochebene, an der Isar, liegt München, 595000 E., die Hauptstadt Bayerns. München ist gegründet von Heinrich dem Löwen, welcher an der Stelle, wo die Bodenschätze des- Salzkammergutes die Isar überschritten, um nach Westen befördert zu werden, eine Zollstätte und eine Salzniederlage errichtete (Ii58).. An diesen Punkt verlegten später die bayerischen Herzoge ihren Sitz. Lange Zeit stand München an Größe und Bedeutung hinter Augs- bürg und Nürnberg zurück. Aber dank seiner zentralen Lage ist es- immer mehr der Stapelplatz für die landwirtschaftlichen Produkte des- bayerischen Ober- und Unterlandes geworden. Dazu leitete die 1867 eröffnete Brennerbahn den von Italien über die Mittelalpen führen- den Verkehr nach München. Mit dieser Linie schneidet sich auch die sogenannte Orient-Expreßlinie, die den Westen mit dem Osten ver- bindet (Paris—wien—konstantinopel), so daß die Stadt jetzt ein Haupt- Mittelpunkt des internationalen Verkehrs ist. Dazu kommt, daß Mün- chen eine hervorragende Kunststadt ist, reich an Prachtbauten und-

6. Geographie von Mitteleuropa - S. 30

1912 - Regensburg : Manz
30 Das Deutsche Reich. Getreide, Obst und Gemüse gebaut. Insbesondere ist das Ge- biet des Mittel-Maines (Unterfranken) eine der freundlichsten und fruchtbarsten Landschaften Deutschlands. Sein mildes Klima et> möglicht auch ausgedehnten Weinbau. Am Roten Main liegt (in Oberfranken) die Kreishauptstadt Bayreuth, 34000 E., eine regelmäßig gebaute, gewerbtätige Stadt. Das Alte und das Neue Schloß und das Opernhaus erinnern noch an die frühere Herrschaft der Hohenzollerschen Markgrafen. Be- Würzburg. Links die ehemalige Festung Marienberg. Im Hintergrund sind Weinberge. kannt ist auch das Richard Wagner-Theater. Kulmbach am Weißen Main hat große Bierbrauereien. Am Main abwärts liegen die Städtchen Lichtenfels (Korbflechtereien) und Staffelstein; gegew über ist das schön gelegene Schloß Banz. Bei Haßfurt (in Unterfranken) beginnt der Weinbau. Main- abwärts liegt Schweinfurt, 22000 E., eine der ältesten Franken- städte im gesegneten Schweinsurter Gau. Es ist gewerbtütig (Farb- indnstrie) und hat bedeutende Vieh' und Getreidemärkte. Kitzingen

7. Geographie von Mitteleuropa - S. 31

1912 - Regensburg : Manz
Das Stufenland des Maines. Franken. hat lebhaften Handel, besonders in Wein. Würzburg/ 84000 E., die in einem fruchtbaren Mainkessel schön gelegene Kreishauptstadt, ist der Mittelpunkt der ganzen Landschaft. Sie ist zugleich Universität^ stadt und hat bedeutenden Weinbau. Der edle Stein- und Leisten- wein gedeiht hier auf Gehängen von Muschelkalk, der neben Kalk auch viel Ton enthält. Auch in industrieller Beziehung betätigt sich jetzt die Stadt (Schaumweinerzeugung, Maschinen, Brauereien, Zi- garren). Hervorragende Gebäude sind die Residenz, das Juliusspital und der Dom. An der Mündung der Fränkischen Saale in den Main liegt Gemünden.^ Von hier abwärts gehört der Main dem Spes- sartgebiete an. Im obst- und weinreichen Tale folgen nacheinander: Lohr, mit starkem Holzhandel und Schiffbau, Miltenberg in schöner Lage, Aschaffenburg,^ 30000 E., am Austritt des Maines äus- sern Spessart in die Rheinische Tiefebene. Es hat lebhafte Industrie (Buntpapierfabrikation); bekannt sind das Schloß, die altehrwürdige Stiftskirche (seit 973) und das Pompejanum. 8. Das Rcgnitzgebiet. Die Regnitz bildet sich aus der Frän- kischen und Schwäbischen Rezat und hat bis zur Aufnahme der Pegnitz den Namen Rednitz. Die Mittelfränkische Ebene (zwischen Frankenjura, Frankenhöhe und Steigerwald) ist im allgemeinen einför- mig und bei teilweise sandigem Boden nur mäßig fruchtbar. Wo im Keupergebiet der Sand zu wenig Kalk oder Ton enthält, zeigen sich ärmliche, mit krüppeligen Kiefern besetzte Flächen, bei günstigerer Zu- sammensetzung aber trägt der Sandboden vorzüglichen Hopfen. Dies- bedingt auch die hohe Entwicklung der Bierbrauerei in diesen Ge- bieten. Sehr ergiebig an Getreide, Obst und Gemüse ist namentlich das untere Reg Nitztal (in Oberfranken). 1 W. wird zuerst 704 als Castellum Virteburch urkundlich erwähnt.. Unter Kaiser Heinrich Ii. erlangten die Bischöfe herzogliche Würde. Julius Echter von Mespelbrunn erwarb sich große Verdienste durch Stiftung des Julius- spitals (1576) und durch Neubegründung der Universität (1582). Von den bau- lustigen Fürstbischöfen des 18. Jahrh, haben namentlich die Schönborn (1719—46) mit Hilfe des berühmten Architekten Joh. Balth. Neumann die Stadt verschönert. 2 Gemünden (Münden, Gmünd) — Eintritt eines Flusses in einen andern. 3 Alte Stadt (Asciburgum), schon römisches Kastell, seit 982 zum Erzstist Mainz gehörig und 200 Jahre lang eine beliebte Sommerresidenz der Kur- fürsten von Mainz.

8. Geographie von Mitteleuropa - S. 32

1912 - Regensburg : Manz
32 Das Deutsche Reich. An der Fränkischen Rezat liegt die Kreishauptstadt Ansbach, 20 (Xx) E. Das Kgl. Schloß stammt aus der Zeit der Hohenzollerschen Markgrafen. Bei Spalt wird vorzüglicher Hopfen gebaut. Weißen- bürg i. B. und Schwabach haben Gold-und Silberdraht-Fabriken. Mitten im Regnitzbecken, in sandiger, aber fruchtbar gemachter Gegend, liegt Nürnberg a. d. Pegnitz, 333 Och) E. Die Stadt entstand am Fuße eines die weite Ebene beherrschenden, leicht zu befestigenden Sandsteiufelfeus, auf welchem noch jetzt die alte Kaiserburg steht. Die Stadt wuchs beftäudig und blühte mächtig auf (schon seit den Kreuz- zügeu) als Verkehrspunkt zwischen Donau- und Rhemgebiet (Regens- bürg—würzburg) und zwischen Italien und den Hansastädten (Augs- bürg—leipzig). Im 14. Jahrh. hatte Nürnberg einen Welthandel; auch waren die Nürnberger sehr ersindsam (Taschenuhren, Messing, Wind- büchse 2c.). Von den Schäden des Dreißigjährigen Krieges hat es sich, dank der Zähigkeit seiner rührigen Bevölkerung, wieder erholt und heute ist es die erste Fabrik- und Handelsstadt Bayerns. Bekannt sind die Nürnberger Spielwaren und Lebkuchen, sowie seine Elektrizitätswerke und Bleistiftfabriken, die Metallverarbeitung, der Maschinenbau. Im Hopfenhandel nimmt Nürnberg den ersten Platz in Europa eiu. Die Stadt ist auch der Mittelpunkt eines reichen Schienennetzes. Das Germanische Museum enthält herrliche Kunst- schätze aller Art.* Noch heute hat die Stadt großenteils Mittelalter- liches Aussehen (die Burg, herrliche gotische Kirchen, stattliche Giebel- Häuser mit Erkern, schöne Brunnen, die alte Stadtmauer mit Tor- türmen). Fürth, 67 000 E., am Zusammenfluß der Rednitz und Pegnitz, ist eine blühende Handels- und Fabrikstadt; bedeutend sind namentlich die Blattgold- und die Spiegelglasfabriken. Zwischen Fürth und Nürnberg wurde 1835 die erste deutsche Eisenbahn gebaut. Nord- wärts gelangen wir nach der Universitätsstadt Erlangen, 25000 E., a. d. Regnitz, dem Ludwigskanal und der Eisenbahn Nürnberg—bamberg gelegen; große Bierbrauereien. Den Mittelpunkt der Stadt bildet das markgräfliche Schloß und der schöne Schloßgarten. * Die Anfänge deutscher Kunst entwickelten sich schon um 1500; hier lebten der Erzgießer Peter Bischer, der Maler Albrecht Dürer, der Bildhauer Adam Krasst, der Meistersinger Hans Sachs, der Forschungsreisende Martin Behaim, i>er Humanist Willibald Pirkheimer.

9. Geographie von Mitteleuropa - S. 33

1912 - Regensburg : Manz
Das Stufenland des Maines. Franken. 33 Nahe der Mündung der Regnitz in den Main liegt (in Ober- franken) die altberühmte Bischofsstadt Bamberg/ 48000 E., in schöner, milder und fruchtbarer Gegend. In alter Zeit war dieser Kessel durch einen Binnensee ausgefüllt, der durch den Main ent- wässert wurde und einen fetten Marschboden zurückließ. Die Stadt hat große Gärtnereien, Hopfenbau, Gewerbtätigkeit und Handel. Der Dom gehört zu den hervorragendsten romanischen Bauten Deutsch- lauds. Auf dem Michaelsberge liegen die stattlichen Gebäude der von Kaiser Heinrich Ii. gestifteten ehem. Benediktinerabtei. 9. Ein kleiner Teil Frankens im Südwesten gehört zum Gebiet der Donau (durch die Wörnitz und die Altmühl). Die Wörnitz kommt von der Frankenhöhe, durchfließt in süd- östlicher Hauptrichtung den Jura und mündet bei Donauwörth. Im fruchtbaren Wörnitzgrund liegt Dinkelsbühl, ein altertümliches Städtchen, ehemals schwäbische Reichsstadt. In ihrem weiteren Lauf durchfließt die Wörnitz das 80 m tief zwischen den Juraflächen ein- gesenkte fruchtbare Ries, wo vorzüglicher Getreideboden ist und auch die Zucht der Gänse stark betrieben wird. Hier liegen die zum Kreise Schwaben gehörigen Orte Öttingen und Nördlingen. Die Altmühl kommt von der Frankenhöhe, durchbricht in schlangenförmigen Windungen den Jura und mündet nach einem gegen Osten gerichteten Laufe bei Kelheim. Das Altmühl- und das Wörnitztal zeigen (bei ihrem Durchbruch durch den Jura) schroffe, malerische Felsbildungen. Zahlreiche Burgen und Ruinen erhöhen den Reiz der Landschaft. An der Altmühl liegen: Treuchtliugen, wich- tige Eisenbahnstation, das schon genannte Solnhosen und Eichstätt, alte Stadt, als Bischofssitz 741 von St. Willibald gegründet. Be- merkenswert sind der Dom und das ehem. fürstbischöfliche Schloß. Durch den Ludwigs-Donau-Mainkanal wird der Main mit der Donau verbunden. Er zieht von Bamberg an längs der Regnitz, überschreitet bei Neumarkt i. O. die dort niedrige Wasser- scheide des Jura und endet bei Dietfurt an der Altmühl. 1 Alte Stätte des Handels und Ackerbaues, befestigte Stellung gegen die Slawen; seit 1007 Sitz eines durch Heinrich Ii. gegründeten Bistums. Biedermann, Mitteleuropa 16. Stuft. q

10. Geographie von Mitteleuropa - S. 37

1912 - Regensburg : Manz
Das Neckarland. 37 reiche Gewerbetätigkeit, namentlich Metallgewerbe und Baumwollen- Industrie. In Schwaben ist das Fabrikwesen nach und nach aus dem alten Handwerk (im Mittelalter) herausgewachsen. Steinkohlenlager fehlen; deshalb ist man namentlich auf die Kohlen des Rheinischen Schiefergebirges angewiesen. Dagegen ist Württemberg reich an Salz. Zahlreiche Salzquellen sprudeln als Zeugen von tiefergelegenen Salz- schichten in den Neckargegenden empor und verschiedene Salzlager werden bergmännisch abgebaut. Sehr ergiebig sind namentlich die Salzlager von Friedrichshall und von Schwäbisch-Hall. Zahl- reiche Ortschaften und altertümliche Städte beleben die lieblichen Täler. Das schwäbische Stufenland gehört zu den am dichtesten bevölkerten Gebieten Deutschlands. Das Neckargebiet gehört überwiegend zum Königreich Würt- tembergs Die Bewohner sind meist Schwaben, im Norden und Nordosten Franken. 5. Die größeren Orte folgen dem Hauptfluß des Landes, dem Neckar. Dieser berührt zuerst Rottenburg, eine malerisch gelegene, alte Stadt, Sitz des katholischen Landesbischofes, dann Tübingen, die freundlich gelegene Universitätsstadt. An der aus dem Neckartal zum Schwäbischen Jura aufsteigenden Straße (und Eisenbahn) liegt das gewerbtütige Eßlingen, 32000 E., mit großer Maschinenfabrik. Etwas abseits vom Flusse, ziemlich in der Mitte des Landes, liegt die schöne Hauptstadt Stuttgart, 286000 E., mit bedeutender In- dnstrie (Textilindustrie, Chemikalien, Möbel ?c.) und regem Handel, ein Hauptsitz des deutschen Buchhandels; technische Hochschule. Die Stadt ist rings von Höhen eingeschlossen, die mit Reben bewachsen, von Villen und Gürten besetzt und von Wald gekrönt sind. Den Schloßplatz umgeben das Kgl. Residenzschloß, das Alte Schloß und andere hervorragende Gebäude. Anlagen ziehen sich bis Kannstatt^ am Neckar, welches wegen seiner salzhaltigen Eisenquellen als Kurort 1 Das Land hat sehr viele Dichter und Denker hervorgebracht (Wieland, Schiller, Uhland, Schwab, Schölling, Hegel, Kepler, Friedrich List ic.). Das Stammschloß der württembergischen Fürsten ist die Burg Wirtenberg auf dem Rothenberg (ö. von Stuttgart). ' Kannstatt war schon eine alte Römeransiedelung auf der Straße Ulm— Jura—pforzheim.
   bis 10 von 139 weiter»  »»
139 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 139 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 1
3 15
4 2
5 2
6 1
7 1
8 114
9 3
10 9
11 1
12 0
13 3
14 0
15 1
16 1
17 2
18 33
19 0
20 1
21 2
22 1
23 0
24 1
25 3
26 5
27 5
28 1
29 19
30 0
31 3
32 0
33 1
34 3
35 12
36 4
37 9
38 5
39 3
40 0
41 0
42 2
43 0
44 10
45 4
46 6
47 1
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 273
1 151
2 138
3 270
4 186
5 162
6 87
7 72
8 153
9 194
10 59
11 144
12 49
13 120
14 175
15 63
16 221
17 1045
18 162
19 89
20 106
21 151
22 99
23 242
24 13
25 179
26 241
27 124
28 70
29 60
30 37
31 122
32 33
33 106
34 49
35 81
36 62
37 39
38 21
39 92
40 87
41 198
42 64
43 342
44 112
45 273
46 77
47 159
48 239
49 126
50 309
51 33
52 371
53 29
54 40
55 176
56 248
57 31
58 103
59 65
60 56
61 173
62 137
63 123
64 219
65 119
66 51
67 88
68 266
69 178
70 339
71 330
72 99
73 139
74 76
75 73
76 184
77 137
78 96
79 75
80 96
81 67
82 100
83 91
84 42
85 54
86 104
87 112
88 76
89 119
90 109
91 42
92 917
93 172
94 72
95 229
96 76
97 173
98 502
99 62

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 6
2 0
3 0
4 0
5 2
6 3
7 2
8 0
9 3
10 0
11 2
12 1
13 0
14 3
15 0
16 0
17 0
18 1
19 1
20 1
21 0
22 0
23 0
24 1
25 15
26 4
27 0
28 0
29 0
30 1
31 1
32 0
33 6
34 0
35 0
36 8
37 0
38 0
39 2
40 4
41 0
42 0
43 1
44 1
45 1
46 1
47 4
48 2
49 1
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 7
56 0
57 0
58 2
59 6
60 1
61 0
62 3
63 1
64 2
65 0
66 7
67 0
68 1
69 0
70 89
71 2
72 4
73 0
74 0
75 0
76 0
77 2
78 9
79 1
80 8
81 8
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 7
91 1
92 0
93 28
94 9
95 2
96 10
97 2
98 1
99 1
100 1
101 0
102 0
103 0
104 1
105 20
106 1
107 2
108 0
109 0
110 0
111 1
112 0
113 0
114 0
115 0
116 2
117 0
118 4
119 7
120 0
121 1
122 9
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 2
131 2
132 0
133 13
134 0
135 0
136 5
137 1
138 0
139 41
140 1
141 1
142 8
143 2
144 9
145 0
146 0
147 1
148 1
149 0
150 0
151 0
152 1
153 1
154 2
155 0
156 0
157 1
158 0
159 1
160 0
161 0
162 0
163 0
164 1
165 0
166 2
167 0
168 0
169 0
170 0
171 1
172 4
173 1
174 6
175 1
176 1
177 6
178 0
179 2
180 2
181 0
182 1
183 3
184 0
185 0
186 0
187 1
188 27
189 0
190 0
191 2
192 1
193 3
194 2
195 0
196 1
197 0
198 0
199 16